Kubanische Zigarren, postkolonialer Charme und karibische Rhythmen markieren das Aushängeschild der mittelamerikanischen Insel. Von Kuba, genauer gesagt von Santiago de Cuba aus eroberten die mitreißenden kreolischen Klänge die musikalische Welt, der sie in allen Stilrichtungen ihre unverwechselbaren Rhythmen mitzugeben verstanden.
Internationale Musikmischung – die Ursprünge kubanischer Klänge
Im Zuge der Kolonialisierung Mittelamerikas durch das spanische Königreich wurden Sklaven via Schiff aus Westafrika nach Kuba transportiert. Als größter Hafen fungierte vormals die Stadt Santiago de Cuba. Mit den Instrumenten und Gesängen, die somit aus Afrika exportiert wurden, gingen die Rhythmen der europäischen Kolonialherren eine Koalition ein, die eine völlig neue Musikrichtung hervorbrachte.
In der sozialen Vereinigung der Cabildos, in der schwarzafrikanische Sklaven organisiert waren, lassen sich heute die Anfänge kubanischer Musik festmachen. Gemeinsam mit der auf Schlaginstrumente fokussierten, religiösen Santería waren so die Grundsteine von Salsa, Mambo und Rumba gelegt worden. Um kubanische Klänge zu erzeugen sind vorrangig drei Instrumente von Bedeutung: Claves, Batá-Trommeln und Conga. Letztere verweist deutlich auf die afrikanischen Wurzeln kubanischer Musik, da jene einer aus Afrika stammenden Bougarabou-Trommel überaus ähnlich ist.
Santiagos Straßen als Proberaum
Santiago de Cuba ist die zweitgrößte Stadt des Landes und markierte mit seinem Hafen über Jahrhunderte hinweg das Eingangstor für Neuankömmlinge aus aller Herren Länder. Unweigerlich trafen in jenem Schmelztiegel kulturelle und musikalische Einflüsse aufeinander. Spontan probten, spielten und sangen die Musiker auf den Straßen und gaben ihre Talente zum Besten. Zwischen der Kathedrale, dem Parque Céspedes und dem Gewirr der Altstadtgassen ertönen noch heute allerorts Música-campesina-Klänge, mitreißende Salsa-Rhythmen oder elegante Danzón-Töne.
Inspiration bestehend aus bunter Vielfalt
Viele Ethnien, Kulturkreise und Nationalitäten waren maßgeblich an der Entwicklung kubanischer Musik beteiligt. Mit ihr treffen sich Europa, Afrika und Mittelamerika auf den Tanzflächen dieser Erde. Dass Santiago hierbei als Nabel von Mambo & Co. gehandelt wird, wird von der Tatsache unterstrichen, dass dort alljährlich der farbenprächtigste und tanzbarste Karneval der Karibik abgehalten wird. Mit Zigarre, Charme und Rhythmen trägt Santiago de Chile erheblich zum Ruf Kubas als pulsierendes und abwechslungsreiches Land bei.