Der Umzug ist eines der klassischen Themen, bei welchem sich vorzüglich streiten lässt, ob es ein Job für einen selbst oder für ein Unternehmen ist. Die eine Fraktion besteht darauf, es sei eine Art Ehrensache, das in Eigenregie zu übernehmen – und empfindet Umzugsunternehmen als Geldverschwendung. Die anderen halten Umzüge für so komplex und aufwendig, dass sie eher Profisache sind. Nähern wir uns dem Thema doch einfach, indem wir uns die anstehenden Herausforderungen, Vorzüge und Hindernisse ansehen.

Der Umzug auf eigene Faust kann günstig sein

Was braucht der Durchschnittsbürger für einen Umzug? Mindestens einen freien Tag, ein paar freiwillige Helfer, Planungskompetenz und ein Transportmittel. Der freie Tag versteht sich von selbst, schließlich kann man, selbst als Single, einen Umzug schwerlich in den paar Stunden nach Feierabend durchziehen. Die freiwilligen Helfer sollten mit Getränken und Essen versorgt werden, ansonsten ist die Chance sehr groß, dass diese Helfer in Zukunft nicht mehr freiwillig zur Verfügung stehen. Aber die Kosten für die Helferversorgung sind eher gering.

Wer selbst ein ausreichend großes KFZ besitzt, kann sich glücklich schätzen, ansonsten kommen die Leihgebühren für einen kleinen Transporter hinzu. Wer nur einen Klasse B Führerschein besitzt, darf auch nur Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen Gesamtmasse fahren, ein schöner großer Laster hat aber gerne bis 7,5 Tonnen.

Die wichtigste Voraussetzung ist aber die Planungskompetenz. Wer sich acht Helfer organisiert und dann dafür sorgt, dass sechs davon die meiste Zeit nur rumstehen und Löcher in die Luft starren, schießt sich selbst ins Bein. Die Aktion dauert unnötig lange und gelangweilte Helfer verschwinden gerne. Es muss daher klar geplant sein, wer welche Teile in das Auto lädt, wer an der alten Wohnung was weiter abbaut und wer in der neuen Wohnung das Auto entlädt und die Möbel wiederaufbaut.

Umzüge ohne Umzugsunternehmen sind günstiger, aber es kann auch einiges schief gehen. Foto: congerdesign/Pixabay

Fehler kosten Zeit und Geld

Freiwillige Helfer sind meist die eigenen Freunde und Familienmitglieder. Das sind nette Menschen, mit denen wir gerne zu tun haben, aber sie sind kein geschultes Personal und immer, wenn man sich denkt „Das ist doch klar, dass man das so machen muss“ werden einem die freiwilligen Helfer schnell und zuverlässig beweisen, dass das eben nicht so klar ist. Wer zum ersten Mal sperrige Gegenstände durch enge Korridore und Treppenhäuser bewegen will, wird nicht nur lange dafür brauchen, sondern läuft auch Gefahr, einige Schäden am Mobiliar sowie den Wänden anzurichten. Diese Schäden können durchaus teuer werden, wenn beispielsweise der Putz in einer Wohnung durch eine hastig hindurchgeführte Tischkante von der Wand gerissen wird.

Passen nicht alle Möbel in den 3,5 Tonnen Transporter, werden es demnach mehr Fahrten und ist die Ladung nicht gut genug gesichert, kann beim Bremsen oder Beschleunigen ein Schaden am Frachtgut entstehen. Wer zahlt denn den Schaden, wenn ein ungesichertes Objekt in den schönen Flachbildschirm rauscht? Welcher der Helfer ist dafür verantwortlich zu machen und wird dieser das freiwillig an die Haftpflicht weitergeben, sofern er denn eine besitzt? Solche Streitigkeiten können schnell zu bösem Blut führen.

Der Vorteil des Profis

Ein Umzugsprofi kostet zwar Geld, doch kann unter dem Strich doch die günstigste Alternative sein. Umzugsunternehmen sind nicht nur lokal unterwegs, sondern können auch Umzüge über Landesgrenzen hinweg übernehmen. Hier ist man, allein schon wegen des enormen Aufwands, besser beraten, sich dem Profi anzuvertrauen. Denn wer will sich schon einen kleinen Umzugslaster leihen und diesen dann tagelang durch verschiedene Landesgrenzen hinweg hin- und herfahren?

Die oben angesprochenen Probleme existieren bei einem professionellen Umzugsunternehmen nicht, beziehungsweise sind nicht so tragisch. Alles an Planung ist deren Aufgabe, außerdem sind in diesen Unternehmen in aller Regel LKW-Fahrer verfügbar, welche problemlos ein ausreichend großes Fahrzeug verwenden können. Es kommt nur selten zu Schäden, da die routinierten Hände wissen, was sie tun und falls es doch zu einer Beschädigung kommt, werden die Kosten dafür vom Unternehmer, beziehungsweise dessen Versicherung, übernommen.

Ist das also ein klarer Punkt für das professionelle Umzugsunternehmen? Nicht wirklich, denn entscheidend ist der Wert und die Menge des Umzugsgutes. Ein junger Erwachsener Single mit wenigen und billigen IKEA Möbeln ist gut beraten, den Umzug mit einigen Freunden durchzuziehen. Es gibt nicht viel zu bewegen und Geldwert haben die Sachen auch kaum. Innerhalb derselben Stadt kanns sogar ohne Auto gehen: Manch ein Hartgesottener hat seinen Umzug schon per Lastenrad erledigt. Wer jedoch mit seiner fünfköpfigen Familie, dem antiken Massivholzschrank mit Wurzelholzintarsien und dem teuren Klavier umziehen möchte, begibt sich besser in die Hände eines Profis.

Umzug mit dem Lastenrad