Immer wieder stellen sich Raucher die Frage, ob es Sinn macht, von der normalen Zigarette auf die E-Zigarette umzusteigen, wenn sie langfristig mit dem Rauchen aufhören möchten.

Wer es schon mit Nikotinpflaster, Nikotinkaugummi und dergleichen versucht hat, hat womöglich schon die eine oder andere frustrierende Niederlage hinter sich. Auf dem Weg zur Freiheit von den Glimmstängeln gibt es viele Hürden, Fragen und sehr, sehr viele Falschinformationen.

Es ist und bleibt individuell, wie man es schaffen kann, mit dem Rauchen aufzuhören und ob der Wechsel zur E-Zigarette dafür der richtige Weg ist. Für mich war es der richtige Weg.

Wie funktioniert das Dampfen mit der E-Zigarette?

Beim Dampfen wird eine Mischung aus pflanzlichem Glycerin, Propylenglykol, Wasser und Nikotin über eine kleine Heizspule erhitzt, verdampft und vom Nutzer eingeatmet. Hauptbestandteile sind das pflanzliche Glycerin VG (vom Englischen vegetable glycerine) und das Propylenglykol PG. Letzteres klingt zwar gruselig, ist aber als Lebensmittelzusatzstoff zugelassen und findet sich auch in Kaugummis und Zahnpasta.

Ein Neuling hat für gewöhnlich keine Ahnung, welche Mischung besser ist, daher gibt es jetzt einen kurzen Steckbrief zu den Inhaltsstoffen.

  • PG ist dünnflüssiger und hat damit weniger Nachflussprobleme, vor allem bei niedrigeren Temperaturen im Winter. Auch soll es das bessere Nikotinsättigungsgefühl liefern, was ich persönlich jedoch nicht wirklich bestätigen kann. Aber eine hohe PG Mischung kann zu allergischen Reaktionen führen, was es bei mir tat. Dann juckt und kratzt der gesamte Mundraum.
  • Anders verhält es sich beim VG, welches nach derzeitigem Kenntnisstand keine Allergie auslösen kann. Allerdings ist es zähflüssiger, vor allem draußen im Winter ist das ein Problem. Dadurch werden auch die Dampfwolken wesentlich dichter als beim PG.

Mein persönlicher Tipp für den Neueinsteiger ist die Verwendung eines Liquids mit 50-50 VG-PG. Da macht man nichts falsch und kann sich für die Zukunft umorientieren, wenn man etwas mehr im Thema ist.

Kann man durch das Dampfen von der Zigarettensucht loskommen?

Wer schon mal mit Nikotinpflastern versucht hat, vom Rauchen wegzukommen, wird vielleicht skeptisch sein, ob ein Nikotinersatz tatsächlich beim Aufhören hilft. Die Sucht besteht aus zwei Komponenten, dem Nikotin als physisches Element und den Ritualen als psychisches Element. Beide Teile der Sucht sind ähnlich stark und müssen ersetzt werden, damit man ohne größere Entzugserscheinungen zurechtkommt. Das Dampfen ersetzt die psychische Komponente problemlos, da man statt an einer Zigarette eben an einem Verdampfer zieht, für unser Gehirn ist dieser Unterschied nicht von Bedeutung.

Die physische Komponente wird mit dem beigemischten Nikotin befriedigt. Wie hoch das Nikotin angesetzt sein muss, damit der Übergang vom Rauchen zum Dampfen möglichst angenehm ist, hängt von den vorherigen Rauchgewohnheiten ab. Der durchschnittliche Raucher wird mit einem Nikotingehalt von 12 mg/ml vollkommen zufrieden sein. Wer weniger raucht, nimmt um die 6 mg/ml und wer sich bislang die Lunge konsequent zugeteert hat, greift zu 18 mg/ml.

Der Gast-Autor Markus ist mithilfe der E-Zigarette erfolgreich von seiner Zigarettensucht weggekommen und dampft heute nur noch gelegentlich. Foto: Horst Winkler/Pixabay

E-Zigaretten und Liquids: Die Qual der Wahl

Viele Menschen haben genug von ihrer Zigarettensucht und steigen auf die E-Zigarette um – der Markt boomt und das Angebot ist dementsprechend riesig. E-Zigaretten kaufen können Sie zum Beispiel im Online Shop dampfi.ch – in verschiedenen Formen, Farben und Preisklassen, von unterschiedlichen Herstellern. Hier finden Sie auch spezielle Startersets, die speziell für Anfänger zusammengestellt sind und den Einstieg in die Welt der E-Zigarette so unkompliziert wie möglich machen.

Ein großes Thema für jeden Dampfer ist auch das Liquid, wie die Flüssigkeit bezeichnet wird, die in die E-Zigarette eingefüllt und dann gedampft wird. Es gibt viele Liquids, sehr viele, mehr als man braucht, mehr als man beachten kann. Sich durch alle durchzuprobieren, wäre eine Lebensaufgabe, zumal es ständig mehr werden.

Auf dampfi.ch stehen über 120 Hersteller mit ihren unzähligen Liquids zur Verfügung. Für einen Neuling ein entscheidungstechnischer Albtraum. Doch glücklicherweise gibt es hier die Möglichkeit, eine ordentliche Vorsortierung durchzuführen. Ich filtere einfach nach 12 mg Nikotin, 50/50 VG/PG, Tabakgeschmack und schon fällt die Auswahl auf überschaubare 22 Liquids.

Am Anfang macht es Sinn, sich erstmal über diverse fertige Liquids an die Sache heranzutasten. Doch wenn man sein Mischungsverhältnis und Lieblingsaroma gefunden hat, bietet es sich an, die Liquids selbst zu mischen. Nicht nur ist das wesentlich günstiger, man hat auch einen viel besseren Einfluss darauf, wie stark das Aroma des fertigen Liquids sein wird und man kann stets zu seiner Lieblingsbase greifen. Das Zubehör zum Selbstmischen kann man genauso online bestellen wie fertige Liquids.

Der BR befasst sich mit der E-Zigarette als Methode, um die Rauchsucht loszuwerden

Auch Dampfen ist eine Sucht – lohnt sich der Umstieg überhaupt?

Vielen schwirrt jetzt womöglich die Frage im Kopf herum, ob man mit dem Umstieg auf das Dampfen nicht nur eine Sucht durch eine andere ersetzt. Im Prinzip ist das schon richtig, jedoch ist es wesentlich einfacher, sich das Dampfen abzugewöhnen, als das Rauchen.

Machen wir uns nichts vor, auch das Dampfen ist nicht gesund, aber es ist bei Weitem nicht so tödlich wie das Rauchen. Zigaretten töten, sie haben meinen Onkel grausam sterben lassen und auch ich hatte massive Probleme mit der Atmung. Meine Lebensqualität war durch die Sucht ausgesprochen schlecht. Das Dampfen mag nicht gesund sein, aber nach dem Umstieg sind meine Atemprobleme, bis auf ein leichtes Asthma, verschwunden. Die Teilhabe am Leben wurde für mich einfacher und angenehmer und all das ohne Entzugserscheinungen, sobald ich die für mich richtige Nikotinmenge und den richtigen Verdampfer gefunden habe.

Man tauscht seine Sucht auch nicht unbedingt 1:1 ein, sondern kann das Nikotin verringern, ohne seltener dampfen zu müssen. Ich habe meinen Nikotingehalt über die Jahre hinweg stetig reduziert. Erst als ich von 2 mg/ml auf 0 mg/ml umgestiegen bin, haben sich leichte Entzugserscheinungen breitgemacht, die allerdings nach wenigen Tagen aufgehört haben. Aktuell dampfe ich ohne Nikotin. Es ist mittlerweile nur noch optional, ob ich nach dem Essen oder nach einer erledigten Arbeit kurz „eine dampfen gehe“. Wenn das Wetter mies ist, gehe ich nicht auf den Balkon um zu dampfen, dann bleibe ich einfach in der Wohnung und lasse es sein, denn die Sucht treibt mich mittlerweile nicht mehr raus. Nur noch die Gewohnheit.

Geschrieben von Markus, 35 Jahre, umgestiegen im Jahr 2016 von der Zigarette auf die E-Zigarette.