Das Internet ist allgegenwärtig und wir können dessen Existenz in keinem unserer Lebensbereiche leugnen. Vor allem unsere Kinder beschäftigen sich viel mit diesem Medium. Sie sind mit ihm aufgewachsen und es zu nutzen ist für sie eine Selbstverständlichkeit. Doch wir müssen die Nutzung beobachten und die Kinder früh über mögliche Gefahren und Tücken des Internets aufklären. Die ständige Verfügbarkeit der modernen Medien verursacht nämlich auch große Schwierigkeiten.

Kids gewöhnen sich an den virtuellen Raum, pflegen dort Freundschaften in sozialen Netzwerken, kommunizieren in Chats, aber tragen dort auch Streitigkeiten aus oder entwickeln Feindschaften. Das Streiten, Provozieren und Bloßstellen ist im Internet plötzlich sehr einfach geworden. Die Person „gegenüber“ ist weit weg und man muss sich nicht direkt mit ihr auseinandersetzen. Nicht nur Freundschaften, sondern auch Feinschaften sind anonymer geworden.

Damals beschränkte sich Mobbing auf die Schule und den Pausenhof und bot deshalb Rückzugsmöglichkeiten, heute sind die Kinder vor Mobbing-Attacken nirgendwo mehr sicher (Attacken können rund um die Uhr erfolgen), es sei denn sie würden sich aus sämtlichen online Netzwerken zurückziehen. Dies würde jedoch vermutlich ebenso zur Ausgrenzung führen.

Das Thema Cyber-Mobbing löst eine allgemeine Verunsicherung aus. Wie gehen wir damit um und warum werden im visuellen Raum ruhige, zurückhaltende Kinder zu wahren Tyrannen? Die Betroffenen wehren sich selten gegen aufkommende Mobbing-Attacken. Stattdessen verschweigen oder sogar verleugnen sie lange ihre Probleme, schieben ihren Frust so lange auf, bis sie selbst zu Tätern werden.

Als Eltern muss man genau Bescheid wissen über die Aktivitäten der Kinder im Internet und sich vor allem so gut es geht informieren, mit wem sie es zu tun haben. Cyber-Mobbing darf in keinem Fall auf die leichte Schulter genommen werden. Die Kinder können großen psychischen, aber auch gesellschaftlichen Schaden daran nehmen.

Ist einmal eine Hetznachricht, Unterstellung oder ein Gerücht im Internet veröffentlicht worden, kann diese so schnell in Umlauf geraten, dass sie nicht mehr von der Verbreitung aufzuhalten ist oder gar zu löschen ist. Laut JIM-Studie vom Medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest aus dem Jahr 2008 bewegen sich drei Viertel der Jugendlichen mehrmals pro Woche in Chats oder sozialen Netzwerken.

Vor allem Mädchen sind häufig Opfer von sexueller Belästigung, ob von Älteren oder Gleichaltrigen, beide Fälle sind nicht selten. Deshalb ist es besonders wichtig den Kindern klar zu machen, keine privaten Fotos oder Informationen von sich preiszugeben.