Wer träumt nicht davon, sich mit ein paar Pillen oder Nahrungsergänzungsmitteln mühelos in den optimalen Gesundheitszustand zu bringen? Angesichts dieser weit verbreiteten Wunschvorstellung ist es wenig verwunderlich, dass ausgehend von den USA sogenannte ‚Supernahrungsmittel‘, welche Schönheit, Gesundheit und Fitness ohne jeglichen persönlichen Einsatz, geschweige denn eine konsequente Umstellung der eigenen Lebensgewohnheiten, versprechen, im Trend der Zeit liegen.
Was sich genau hinter diesen angeblichen ‚Zaubermitteln‘ verbirgt und ob die einzelnen Produkte tatsächlich halten, was sie versprechen, das soll im folgenden Beitrag anhand einiger Beispiele ansatzweise diskutiert werden.
Inhaltsübersicht:
- Trend Superfood im Diskurs
- Heilbringende Algen – Spirulina & Chlorella
- Grünes Licht für Leckermäuler: rohe Schokolade dient der Gesundheit
- Was ist dran an der Wunderbeere Acai?
- Smoothies in allen Variationen
- Superfood als Allheilmittel für optimale Fitness und Gesundheit? – Ein Fazit
Trend Superfood im Diskurs
Grundsätzlich handelt es sich bei den sogenannten Superfoods um Nahrungsmittel, die sich durch einen ausgesprochen hohen Gehalt an Vitalstoffen wie Vitamine, Mineralstoffe sowie Spurenelemente auszeichnen. Allerdings ist der Begriff nicht geschützt, so dass nahezu jeder Hersteller sein Produkt als derartiges Wundermittel vertreiben kann. Und gleichwohl sich vor allem im Rahmen von Testreihen mit Tieren positive Elemente nachweisen ließen, ist dies noch lange kein Beweis, dass die jeweiligen Produkte einen gleichermaßen vorteilhaften Effekt auf den Menschen haben.
Denn Fakt ist, dass es bis dato keine oder nur geringe wissenschaftliche Belege dafür gibt, dass die in der Rubrik Superlebensmittel angesiedelten Artikel tatsächlich zu den erwünschten Ergebnissen führen, indem sie die VerbraucherInnen in Kürze mit einer Extraportion an Vitalstoffen versorgen. So ist auch die genaue Wirkungsweise der gegenwärtig angesagtesten Produkte in dieser Kategorie ungewiss.
Heilbringende Algen – Spirulina & Chlorella
Dazu zählen unter anderem Algen wie Spirulina und Chlorella, die vor allem aufgrund eines angeblich hohen Eiweiß- und Vitamin B12-Gehalts von sich reden gemacht haben. Zwar ist dieser leicht nachzuweisen, jedoch nicht unbedingt in dem Ausmaß und der Form enthalten, welche für den menschlichen Organismus nutzbar ist. Selbst das viel gepriesene Chlorophyll findet sich auch in heimischen und zudem leichter verwertbaren Gemüsesorten wie Spinat und Brokkoli.
Hier gilt es also, die Spreu vom Weizen, das heißt bloße Marketingstrategien der Anbieter von unbestrittenen Tatsachen zu trennen. Letztere gehen unter anderem auf fundierte Studien zurück, die besagen, dass grünes Gemüse abgesehen von vergleichbaren positiven Auswirkungen eine weitere Fülle an gesundheitsfördernden Inhaltsstoffen mit sich bringt. So dienen die gleichermaßen enthaltenden sekundären Pflanzenstoffe beispielsweise als Schutz vor Krebs.
Grünes Licht für Leckermäuler: rohe Schokolade dient der Gesundheit
Eine zweifellos gute Nachricht für alle LiebhaberInnen von süßen Versuchungen wie Schokolade lautet, dass diese in roher Form durchaus der Gesundheit dient. Wesentlicher Bestandteil ist hier natürlich der Kakao, der sich nicht nur als Lieferant von Magnesium und Eisen, sondern auch als Antioxidant sowie als natürliches Aphrodisiakum bewährt hat.
Nicht von ungefähr wird er von den indianischen Ureinwohnern Südamerikas von alters her sowohl als präventive als auch therapeutische Maßnahme bei den unterschiedlichsten Beschwerden eingesetzt. Hier ist jedoch darauf hinzuweisen, dass sich die wundersamen Kräfte der Kakaobohne ausschließlich bei roher Schokolade entfalten können.
Was ist dran an der Wunderbeere Acai?
Neben exotischen Beeren wie Maquai und Goji hat sich auf dem deutschen Markt vor allem die Acai-Beere durchgesetzt. Schließlich wurde die aus Brasilien stammende Frucht selbst von Berühmtheiten wie Oprah Winfrey als natürliche Wunderdroge gegen überflüssige Pfunde und vorzeitiges Altern angepriesen. Aufgrund der enthaltenden Antioxidantien, welche freie Radikale abhalten und das Abwehrsystem stärken, kann die Acai tatsächlich einen Beitrag zur Förderung der Gesundheit leisten.
Angesichts der Tatsache, dass dieser Luxus, den auch heimische Erzeugnisse wie Heidelbeeren und Sauerkirschen versprechen, ausgesprochen kostspielig und zudem vergleichsweise unappetitlich ist, ist es empfehlenswert, auf hier angebaute, frische Optionen zurückzugreifen. Schließlich isst bekanntermaßen auch das Auge mit und wahrer Genuss wird beim Anblick von Früchten in Pulver- oder Tablettenform wohl kaum aufkommen.
Smoothies in allen Variationen
Smoothies scheinen die optimale Alternative für all diejenigen zu sein, die sich aus den unterschiedlichsten Gründen nicht mit der empfohlenen täglichen Dosis von fünf Portionen Gemüse und Obst anfreunden können und diese somit vorzugsweise in konzentrierter Form zu sich nehmen möchten. Doch nach der Meinung von manchen Experten stellt der angeblich gehaltvolle Frucht- bzw. Gemüse-Drink keine dauerhafte Lösung dar. Schließlich wird oftmals übersehen, dass Obst und Gemüse bei jeglicher Form der Verarbeitung bereits einen Großteil ihrer Vitalstoffe einbüßen.
Abgesehen davon liegen diese zumeist direkt unter der Schale, welche bei der Zubereitung der dickflüssigen Getränke in der Regel nicht verwertet wird. Zudem gilt es zu berücksichtigen, dass das pürierte Fruchtfleisch oft mit Saft angereichert wird, welcher nicht selten künstliche Zusatzstoffe und Zucker enthält. Als Obstersatz erweist sich diese Variante also auf Dauer als unzureichend, zumal der Sättigungseffekt bei einem Getränk geringer ist als bei dem Verzehr einer ganzen Frucht.
Wer allerdings darauf achtet, möglichst frische Zutaten zu verwenden und auf künstliche Zusatzstoffe verzichtet, der kann mit frischen Smoothies nicht viel falsch machen.
Superfood als Allheilmittel für optimale Fitness und Gesundheit? – Ein Fazit
Abschließend ist festzuhalten, dass die sogenannten Superlebensmittel trotz genannter positiver Eigenschaften keinen angemessenen Ersatz für einen gesunden Lebensstil, bestehend aus einer ausgewogenen Ernährung und regelmäßiger körperlicher Bewegung, darstellen.
Grundsätzlich empfiehlt sich vor einem Kauf eine fundierte Prüfung der jeweiligen Inhalts- und Wirkstoffe, um unnötige Ausgaben und gesundheitliche Risiken zu vermeiden. Wer also glaubt, mit Pulver oder Pillen den Bedarf an frischem Obst, Gemüse und Vollkornprodukten decken zu können, wird langfristig wohl Einbußen hinsichtlich der eigenen Gesundheit und Fitness hinnehmen müssen.
Allerdings ist sich das Team von Netz News einig: die neuen Superfoods können richtig angewendet durchaus dabei helfen, seine Gesundheit zu stärken und wichtige Nährstoffe und Vitamine mit in den Speiseplan aufzunehmen. Probieren geht hier über Hand in Hand mit Studieren: wer mehr über die verschiedenen Wirkstoffe Bescheid weiß, der kann auch eine sinnvolle und gesunde Nahrungsergänzung betreiben.
Ich finde das Fazit dieses Artikels gut. Eine gesunde Ernährung ist die Basis, die man, vor allem mit Pillen und dergleichen, nicht ersetzen kann. Leider ist eine wirklich gesunde Ernährung bei der Bevölkerung nur sehr selten zu finden, insbesondere wird viel zu wenig grünes gegessen. Auch nimmt die Qualität der Lebensmittel aus Supermärkten bewiesenermaßen immer weiter ab. In solchen Fällen ist es wahrscheinlich besser, ein paar „Superfoods“ zu sich zu nehmen, als gar keine „gesunden“ Lebensmittel im Speiseplan zu haben.
Nicht gut finde ich, dass über die „Superfoods“ die Pflanzen vergessen werden, die vor unseren Haustüren wachsen, und die gleichen Wirkstoffe und Nährstoffkonzentrationen aufweisen. Vieles können wir im eigenen Garten anpflanzen oder in der Natur sammeln. Grüne Wildkräuter z.B., Hagebutten und andere Früchte usw. Stattdessen kaufen wir Gojibeeren aus China. Das kann man überdenken…