Irgendwie ist gerade politisch gesehen eine saure Gurkenzeit angesagt, da kommen sogenannte Affären, wie sie unsere derzeitige Noch-Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt anleiert, gerade recht. Ich musste wirklich schmunzeln, als ich mir die ersten Schlagzeilen zu dieser Sache zu Gemüte führte. Meiner Meinung nach ein Armutszeugnis der Medien, dass sie aus so einer Lappalie gleich eine große politische Affäre spinnen, um über irgend etwas effekthascherisch schreiben zu können.

Da regt man sich auf über eine Ulla Schmidt, die irgend einen Dienstwagen mit nach Spanien nimmt, und vergisst dabei, dass der Bundesrechnungshof jährlich regelrechte Steuerverschwendungsskandale aufdeckt, ohne dass auch nur ein Kopf rollt auf gut deutsch gesagt. Das steht doch in keiner Relation, oder täusche ich mich da? Was die Eigendynamik der Medien macht? Das sehe man sich einmal genüsslich auf folgendem Screenshot an:

Sixt wirbt mit einer nachdenklichen Ulla SchmidtScreenshot von www.sixt.de am 29.07.09

Die Autoverleih-Firma Sixt hat die Gunst der Stunde genutzt, und sich ein Foto von Ulla Schmidt geschnappt, das in einen nahezu geniales virtuelles Werbeplakat eingebunden wurde. Aktueller und satirischer kann man Werbung kaum gestalten, damit haben die Werber von Sixt eindeutig jetzt schon einen Preis verdient.

Interessant hierbei zu sehen, wie Medien  selbstreferentiell arbeiten: eine künstlich aufgebauschte Angelegenheit wird durch geschicktes Marketing aufgegriffen, und verstärkt somit sogar noch einmal den Skandaleffekt – genau so muss es in der modernen Medienwelt ablaufen.