Vor lauter Online-Shopping vergessen viele Leute, dass es auch Vorteile hat, beim stationären Geschäft in der eigenen Stadt einzukaufen. Local Commerce-Maßnahmen nutzen die Möglichkeiten mobiler Endgeräte, um Kunden wieder zum Einkaufen beim lokalen Händler zu bewegen.

„Wieso soll ich dafür denn extra in die Stadt gehen? Ich kann mir das doch im Internet bestellen“, hören wir Leute immer wieder sagen. Im digitalen Zeitalter boomen Online-Shops, und das nicht ohne Grund: Langwieriges Suchen nach einem bestimmten Produkt in verschiedenen Geschäften entfällt, ebenso wie die Hin- und Rückfahrt. Mit wenigen Klicks können Preise verglichen und das günstigste Angebot gewählt werden. Keiner muss mehr auf Öffnungszeiten achten. Und zu Kaufen gibt es so gut wie alles. Nirgendwo ist Einkaufen also einfacher als im Internet.
Nur eine Gruppe leidet unter dieser Entwicklung natürlich teilweise bis hin zur Existenzbedrohung: Stationäre Händler. Denn ihnen laufen die Kunden davon und direkt in die Arme von Online-Versandhäusern.

Kreditkarte und Co, bequeme Art zu zahlen

Foto: Alternative Zahlungsmethode; © netz-news.com

Mit einer neuen Erfindung namens „Local Commerce“ gibt es nun ein Licht am Ende des Tunnels für die ratlosen Lokalhändler – denn dieser Begriff bezeichnet Maßnahmen zur Integration von stationären Händlern in die Internet-Welt, um sie gegenüber Online-Geschäften konkurrenzfähig zu machen. Und mobiles Marketing spielt dabei eine ganz wichtige Rolle.

Schnelle Infos und nützliche Funktionen per App oder auf der mobilen Webseite

Beim Local Commerce geht es nicht darum, die stationären Geschäfte in Online-Shops zu verwandeln. Mit Local Commerce-Maßnahmen sollen internetaffine Menschen dazu animiert werden, wieder mehr beim lokalen Händler einzukaufen – und das geschieht mit den Vorteilen des Internets.
Mobile Endgeräte sind beim Local Commerce besonders wichtig, da viele potentielle Kunden gerade unterwegs gut erreicht werden können. Via Smartphone oder Tablet können sie sich schnell die Öffnungszeiten oder eine Anfahrtsbeschreibung ansehen, ebenso wie aktuelle Angebote oder Aktionen (zum Beispiel Gutscheine oder Gewinnspiele). Auch Social Media Marketing, etwa eine gut gepflegte Facebook-Seite, ist eine vielversprechende Local Commerce-Maßnahme, die dank der Facebook-App auch problemlos für mobile Endgeräte funktioniert.

In den Städten Berlin, München, Hamburg, Leipzig, Köln, Dortmund, Bochum und Bielefeld gibt es seit einiger Zeit den Anbieter „Locafox“. Hier können lokale Händler ihre Produkte präsentieren und Kunden können sie reservieren und dann abholen. Da viele verschiedene Geschäfte – derzeit sind es schon über 1.200 – bei Locafox gelistet sind, ist auch ein direkter Online-Preisvergleich möglich. Und das auch per Smartphone oder Tablet, denn Locafox gibt es ebenfalls als App.

Bringt mobiles Marketing überhaupt etwas – wo das Einkaufen im Internet doch trotzdem praktischer und einfacher bleibt?

Wozu mobiles Marketing für lokale Händler, wenn es für den Kunden letztendlich doch einfacher ist, sein Produkt bequem von zuhause aus im großen Online-Versandhaus zu bestellen?

Der Gedanke hinter Local Commerce ist es, die Vorteile der Online-Welt mit jenen des Einkaufens beim lokalen Händler zu verbinden, und Letztere dem Kunden auch ganz deutlich vor Augen zu führen: Wer sein Produkt im Geschäft kauft, kann es vorher sehen, anprobieren und anfassen und möglicherweise Fehler oder etwas daran bemerken, was ihm doch nicht zusagt. Er hat die Möglichkeit, Fachhändler um Rat zu fragen und eine genaue, auf ihn zugeschnittene Beratung zu bekommen. Er kann sein Produkt gleich mitnehmen oder abholen, wann es ihm passt, anstatt sich dem Zeitplan eines Paketdienstes anzupassen. Die Vorteile sind vielleicht also weniger offensichtlich als beim Online-Shopping, aber sie sind da.

Bild 2: Einkaufen nach bewährtem Muster

Bild 2: Einkaufen nach bewährtem Muster

Diese Vorteile stellen Local Commerce-Maßnahmen nun also in den Vordergrund – und versuchen zugleich, einige Nachteile, die lokale Händler ohne das mobile Marketing haben, zu beseitigen – etwa durch die Verbreitung wichtiger Kundeninformationen wie den Preisen und den Öffnungszeiten, und der Möglichkeit, online zu reservieren. So soll ein Umdenken beim Kunden erreicht werden: Jetzt, wo das internetfähige Smartphone oder Tablet eine nützliche Hilfe darstellt – ist es nicht doch oft besser, im stationären Geschäft einkaufen zu gehen?

Local Commerce – ein aktuelles Thema für lokale Händler

Besorgte Händler sollten beim Thema Local Commerce also hellhörig werden und sich über aktuelle Trends und Ideen informieren, denn einige von ihnen könnten ihrem Geschäft sehr zugute kommen. Welche genau – ob eine ansprechende mobile Webseite, eine Zusammenarbeit mit Locafox, eine App, local SEO, anderes oder alles zugleich, das kommt nun natürlich auf den individuellen Fall an. Tägliche aktuelle News zum Thema Local Commerce gibts beim Location Insider.

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Bild 2: © Franz Patzal / www.pixelio.de