Wenn es einmal kracht, wird es für den Autofahrer teuer. Besonders dort, wo häufiger Unfälle passieren, steigt 2016 die Prämie für die Autoversicherung. Wir zeigen, in welchen Regionen Autofahrer 2016 tiefer in ihren Geldbeutel greifen müssen und klären auf, welche Autotypen steigen.

Je sicherer der Wohnort, desto günstiger die Versicherung

Wie teuer genau die Kfz-Versicherung ist, hängt unter anderem von der Regionalklasse des Zulassungsorts ab. Diese orientiert sich an örtlichen Gegebenheiten wie Schäden durch Hagel und Sturm, Diebstahlhäufigkeit und Wildunfälle.

Während sich die Haftpflicht in zwölf Klassen aufteilt, gibt es in der Teilkasko 16 und in der Vollkasko neun Klassen. Die Faustregel sagt: Je sicherer eine Region, desto niedriger die Regionalklasse und umso preiswerter auch die Autoversicherung.

Bild 1: "Fataler Blechschaden und Versicherungsfall"

Bild 1: „Fataler Blechschaden und Versicherungsfall“

Regionalklasse ändert sich für jeden dritten Autofahrer in Deutschland

In Deutschland ändert sich für jeden dritten Autofahrer die Regionalklasse gemäß der Statistik des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft. In der Haftpflicht müssen beispielsweise fünfzehn Prozent der Autohalter mit höheren Prämien rechnen, da die eigene Regionalklasse herabgestuft wird. Für zwanzig Prozent der Autofahrer gibt es eine Verbesserung. Rund 31 Prozent der bayrischen Autofahrer können sich künftig über niedrigere Regionalklassen in der Kfz-Haftpflichtversicherung freuen. Ebenfalls von einer besseren Einstufung profitieren Autohalter in 35 der insgesamt 97 bayrischen Landesbezirke. In Hessen gibt es für jeden vierten Autofahrer eine Verbesserung, denn sieben der 28 Bezirke wurden niedriger eingestuft.

Ebenfalls günstiger wird es im Saarland: In der Haftpflicht wird es für 52 Prozent der Halter künftig günstiger. Ganz anderes in Rheinland-Pfalz: Von einer höheren Einstufung betroffen sind 18 Prozent der Fahrer. Niedrigere Einstufungen gibt es für Autofahrer in den folgenden Bundesländern:

  • Brandenburg
  • Niedersachsen
  • Schleswig-Holstein
  • Mecklenburg-Vorpommern

Teurer wird es in einigen Großstädten. Der Bezirk Prignitz in Brandenburg weist die günstigste Bilanz auf in der Kfz-Haftpflicht, die höchste Schadenbilanz hat Berlin.

Tipp: Hilfe bei Fragen zur KFZ-Versicherung gibt die RV24-Direktversicherung.

Für fast jedes zweite Auto gibt es neue Typenklassen

Rund die Hälfte aller Autofahrer müssen sich auch auf eine andere Einstufung in der Typklasse einstellen. Je höher hier die Einstufung, umso teurer wird auch die Versicherung. Wie hoch die Beiträge in der Versicherung ausfallen, hängt aber letztendlich von noch einigen anderen Faktoren ab. Zum Beispiel davon, von wem und wo das Fahrzeug gefahren wird.

Gemäß dem Gesamtverband der Versicherer ändert sich für rund 45 Prozent der Fahrzeuge die Einstufung in der Kaskoversicherung. Rund 8,6 Millionen Fahrzeuge, die vollkaskoversichert sind, profitieren von niedrigeren Klassen – so sinkt der Versicherungsbeitrag. 800.000 Fahrzeuge, die vollkasko- und 300 000 Fahrzeuge, die teilkaskoversichert sind, sind nun einer höheren Typklasse. In der Haftpflicht gibt es weniger Bewegung: 14 Prozent der Autos werden niedriger eingestuft, bei 16 Prozent der Fahrzeuge erhöht sich die Klasse.

Bild 2: Im Schadenfall Ruhe bewahren

Bild 2: Im Schadenfall Ruhe bewahren

Wie berechnen sich die Typklassen?

Haftpflicht

In der Haftpflichtversicherung errechnet sich die Typklasse aus der Höhe der Reparaturkosten der letzten drei Jahre. Wurden im Vorjahresvergleich weniger Schäden gemeldet, dann wird das Fahrzeug in eine niedrigere Typenklasse eingestuft – umgekehrt genauso.

Kasko

In die Berechnung für die Kasko fließen noch weitere Faktoren wie Diebstähle, Glasschäden und Fahrzeugbrände. Wird ein Autotyp besonders oft gestohlen, so wird auch eine höhere Prämie verlangt.

Für diese Fahrzeuge ergeben sich Änderungen:

  • Mazda 3 2.0: Rutscht in der Vollkasko fünf Klassen hoch, in der Haftpflicht eine.
  • Golf VII Variant 2,0 Diesel: Rutscht in der Haftpflicht und auch in der Vollkasko um zwei Typenstufen nach unten.
  • Mercedes C180 (Baureihe 204): Rutscht um drei Typenklassen in der Haftpflichtversicherung und um zwei Klassen bei der Vollkasko hoch.

Die Einstufung des Gesamtverbands der Versicherer (GDV) ist übrigens unverbindlich. Versicherer können selbst entscheiden, ob sie die Typklasseneinstufung des GDVs übernehmen. Sie kann ab Bekanntgabe für bestehende und neue Versicherungsverträge angewendet werden – muss es aber nicht.

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