Zinsen, aber wofür? Wenn man über Zinsen spricht, muss man zuerst klären, um welche Art von Zinsen es sich handelt. – Soll- oder Habenzinsen. Denn was dem einen Vorteile verschafft (Habenzinsen), lässt auch das Geschäftsinteresse des anderen (Sollzinsen) nicht in fulminante Höhen wachsen. Wenn also die Zinsen für Kredite niedrig sind, bringt das unter Umständen zwar der Konjunktur und dem Zinsnehmer einiges, Geldanlagen, zumal von Kleinsparern, sind in diesen Zeiten aber niemals in der Lage für den Inflationsausgleich zu sorgen, geschweigen denn erkleckliche Gewinne abzuwerfen.

Wie ist nun die Lage im Jahr 2012? Was erwartete die Fachwelt?
Die Sollzinsen sind in Bezug auf Auto- und Hauskredite, so günstig wie nie zuvor (weitere Infos hier), z.T unter der 2% Marke (Nissan) oder unwesentlich darüber (Aktion der Sparda Bank für Bauzinsen mit 2,66%). Gut, wer jetzt investieren kann und will.

Umgekehrt hat diese Entwicklung deutliche Auswirkungen auf die Habenzinsen. Die Habenzinsen stagnieren beim Tagesgeld bei 2,7% (MoneYou, Holland) als Höchstbetrag, manche bieten aber sogar nur 1,25% (Netbank).Das ist kaum noch der Betrag, den die Inflation, die steigenden Preise, etc. auffressen. Nur bei längerfristigen Geldanlagen (Festgeld mit 10 Jahren Laufzeit), kann man Beträge zwischen 3% bis 4 % Zinsen erhoffen. Nimmt man die Entwicklung der Bundesanleihe z.B., so ist einer Prognose der West LB zu entnehmen, dass man Mitte des Jahres mit einem Zinswert von 2,3% und zum Jahresende mit 2,6 % rechnet. Viele Fachleute sagen sogar, dass die Bundesanleihe ein Flop sei.

Der europäische Leitzins, der für die Geldentwicklung und die Zinsen rund um den Euro verantwortlich ist, scheint auch nach der jüngsten Sitzung der EZB bei 1% einzufrieren . Das heißt zwar für die kleinen Sparer, dass man nicht befürchten muss, dass die Zinsen wie in den vergangenen Wochen weiter sinken, mehr aber bedeutet es nicht. Noch einmal, was für den Bauherrn gut ist, ist für den Sparwilligen fatal. Da Sparbücher sich seit langem schon ihr eigenes Grab gegraben haben, muss der Sparer überlegen, wie viel er anzulegen willens und in der Lage ist. Regelmäßige Einzahlungen in
Investmentfonds, etwa in erneuerbare Energien, werden von professionellen Beratern all denen empfohlen, die dazu in der Lage sind.