Social Media Marketing klingt oft einfacher als es ist. Denn obwohl soziale Medien ein Instrument sind, mit welchem die Zielgruppe eines Unternehmens, Vereins, Künstlers oder sonstigen Organs des öffentlichen Lebens so effektiv, schnell und umfassend erreicht werden kann wie nie, erweist sich Social Media Werbung in vielen Fällen leider doch als weniger erfolgreich als erhofft. Die Ursachen liegen dabei meist in einem missglückten Umgang mit den Netzwerken, denn wie diese eingesetzt werden, muss gründlich überlegt und geplant werden. Nicht umsonst gibt es heute das Berufsbild des Social Media Managers, dessen Kernkompetenz es ist, sich um die Kommunikation und das Marketing auf den sozialen Netzwerken zu kümmern. Schon alleine daraus lässt sich schließen, dass es sich hierbei um ein sehr umfang- und facettenreiches Thema handelt, das in einem einzigen Online Artikel, mag er auch noch so ausführlich sein, kaum umfassend behandelt werden kann. Wir möchten uns heute deshalb zwei grundlegenden Fragen widmen:

  • Wie schaffen wir es, unsere Zielgruppe über soziale Netzwerke zu erreichen?
  • Wie schaffen wir es, das Interesse unserer Zielgruppe mit unseren Posts zu wecken, sie emotional anzusprechen und letztendlich zu einer von uns gewünschten Handlung zu bewegen?

Mit Social Media die richtigen Menschen erreichen

Ein Profil in einem sozialen Netzwerk zu haben ist alleine noch kein Garant für erfolgreiches Marketing, denn entscheidend ist die Frage, ob auch wirklich die Zielgruppe effektiv mit diesem Profil erreicht wird. Die erste Entscheidung, die hierbei zu treffen ist, ist: Welche sozialen Netzwerke sollen überhaupt genutzt werden?

Jede Altersgruppe hat ihre Social Media Favoriten

In den letzten Jahren hat sich herauskristallisiert, dass es vor allem vom Alter abhängt, welche Netzwerke genutzt werden. So besagen Zahlen von 2017 zum Beispiel, dass 71 Prozent der deutschen 14- bis 19-jährigen Internetnutzer auf der Fotoplattform Instagram unterwegs sind. Die Videoplattform YouTube hat sich inzwischen zum beliebtesten sozialen Medium entwickelt und wird von 69 Prozent aller deutschen Internetnutzer und von 92 Prozent der Jugendlichen genutzt. Allerdings nutzen viele die Plattform passiv, sehen sich also Videos an, ohne einen Account zu haben und Kommentare verfassen oder selbst Videos hochladen zu können.

Facebook hingegen, die Plattform mit der höchsten Anzahl an aktiven Nutzern generell (31 Millionen aktive deutsche Nutzer, entsprechend 65 Prozent der deutschen Internetnutzer zum Stand 2018), hat zwar ebenfalls eine beträchtliche Prozentzahl an Jugendlichen zu vermelden (67 Prozent), es dominieren aber andere Altersklassen: 88 Prozent der 20- bis 29-jährigen und 74 Prozent der 30- bis 39-jährigen Internetnutzer nutzen Facebook. Zudem ist die Vermutung verbreitet, dass viele Jugendliche zwar auf Facebook angemeldet sind, aber das Geschehen auf dieser Plattform kaum verfolgen oder lediglich in privaten Gruppen aktiv sind.

Weitere wertvolle und grafisch schön aufbereitete Tipps zur Nutzung von Social Media Plattformen

Unterschiedliche Social Media Plattformen für unterschiedliche Lebensbereiche

Die sozialen Netzwerke haben vollkommen unterschiedliche Schwerpunkte, was relevante Themen angeht. Einige Plattformen wurden von Anfang an auf einen bestimmten Lebensbereich hin konzipiert, andere wurden von ihren Usern und deren Interesse geformt.

So sind das deutsche Unternehmen Xing sowie das amerikanische Unternehmen LinkedIn Plattformen, die ausschließlich beruflich genutzt werden. Hier können Sie als Firma Mitarbeiter anwerben, Ihr Unternehmen vorstellen, Neuigkeiten verbreiten oder Kooperationspartner gewinnen. Wenn Sie ein B2B-Unternehmen sind, also Produkte oder Dienstleistungen in erster Linie an Unternehmen verkaufen, ist eine Präsenz auf diesen Plattformen auf jeden Fall empfehlenswert.

Twitter ist ideal für kurze Meldungen und Nachrichten, die nicht direkt an Privatpersonen gehen, sondern an die Öffentlichkeit gelangen sollen. Denn auf Twitter tummeln sich viele Journalisten, Blogger und andere sehr aktive Internetnutzer, welche auch gerne bereit sind, Meldungen in Windeseile zu verbreiten. Deshalb wird Twitter von vielen Politikern und Stars, die öfter mal Schlagzeilen zu verkünden haben, genutzt.

Firmen, die mit Lifestyle Themen wie Mode, Ernährung, Musik, Fitness und verschiedensten Trends zu tun haben, sind auf Instagram genau richtig, nicht nur, weil es vor allem junge Leute sind, die sich für solche Themen interessieren, sondern auch, weil die Plattform von emotional ansprechenden Fotos lebt – und hier gibt gerade der Bereich Lifestyle sehr viel her.

Eine recht umfangreiche Aufstellung über die verschiedenen Plattformen und ihre Nutzen für Unternehmen liefert dieser lesenswerte Artikel.

Mit Social Media das Interesse der Zielgruppe wecken

In sozialen Netzwerken werken wir zu "Geschichtenerzählern". Foto: Nick Piggott; Lizenz: CC BY 2.0

In sozialen Netzwerken werden wir zu „Geschichtenerzählern“. Foto: Nick Piggott| Lizenz: CC BY 2.0

Sind die Plattformen zum Erreichen der richtigen Zielgruppe erst einmal ausgesucht, geht es darum, die Menschen mit passenden Inhalten von den eigenen Dienstleistungen oder Produkten zu überzeugen und sich gegen die Konkurrenz zu behaupten.

Ein wichtiges Stichwort im Bereich Social Media Content ist das „Storytelling“, also das „Geschichten erzählen“. Es bezeichnet weniger eine konkrete Gattung eines Posts oder Artikels als vielmehr eine generelle Haltung bezüglich des für soziale Netzwerke bestimmen Inhalts. „Geschichten“, die auf Social Media Kanälen veröffentlicht werden, müssen zwei Funktionen gleichzeitig erfüllen:

  • sie müssen Wissen (zum Beispiel über Ihr Produkt oder darüber, wofür Sie stehen) vermitteln
  • und Emotionen wecken

Eine Geschichte hat unzählige Gesichter: Sie kann eine „tatsächliche“ Geschichte in Form eines ausführlichen Blogartikels oder sogar einer Unternehmensgeschichte sein. Genauso gut kann sie ein Werbespot sein, aber auch einfach nur ein Slogan oder ein Bild. Oder hingegen eine ausgiebige, mehrteilige und mehrere Kanäle umfassende Kampagne. Wichtig ist, dass sie für die jeweilige Zielgruppe relevant und einprägsam ist sowie eine gut verständliche Kernaussage hat. Beispiele für gelungenes Storytelling finden Sie hier.

Wie Ihre „Storys“ letztendlich gestrickt sein müssen, um Ihre Zielgruppe emotional zu berühren, und welche Inhalte dafür infrage kommen, hängt natürlich wiederum damit zusammen, was das für Menschen sind, die erreicht werden sollen. Aber mit dem Hintergrundwissen darüber, wer Ihre Zielgruppe ist und wo Sie sie in den Weiten der Social Media Welt finden, würden wir vorschlagen, dass Sie einfach mal anfangen zu überlegen, was Sie so zu erzählen haben und vor allem was davon Ihre Kundschaft interessieren könnte – das ist ein kreativer Schaffensprozess, der etwas Geduld erfordert und es darf auch ruhig etwas dauern, bis die Idee für eine Story ausgearbeitet ist und in die Tat umgesetzt werden kann. Aber so wie alles Kreative macht es auch richtig viel Spaß!