Bei der Arthrose handelt es sich um eine Schädigung und den Abbau der Gelenkknorpel. Die Erkrankung kann in allen Gelenken des menschlichen Körpers auftreten und ist nicht nur mit Schmerzen verbunden, sondern kann auch zu Einschränkungen des Bewegungsapparates sowie zu Deformationen führen. In Abhängigkeit der Ursache, dem Stadium sowie dem Gelenkbereich gibt es unterschiedliche Methoden einer Arthrosebehandlung. Einer Arthrose kann aber auch erfolgreich vorgebeugt werden.

Knieschmerzen ohne Übergewicht - viele Ursachen von Arthrose

Knieschmerzen: nicht immer ist Übergewicht die Ursache | Foto: sxc.hu

Arthrose, Ursachen und Hintergründe

Millionen von Menschen leiden unter Arthrose, wobei dies nicht nur ältere Menschen betrifft, deren Ursache ein altersbedingter Gelenkverschleiß zugrunde liegt. In Deutschland leiden circa 15 Millionen Menschen unter Arthrose. Weltweit gehört die Arthrose zu den am meisten vorkommenden Gelenkerkrankungen. Der Abbau der Gelenkknorpel kann verschiedene Ursachen haben. Dazu gehört:

  • ein hohes Maß an Belastungen wie zum Beispiel als Folge von Übergewicht. Tipp: Sportarten, die sich zum Abnehmen eignen
  • einseitige und schädigende Belastungen der Gelenke; das gilt bei Übergewicht insbesondere für Hüft- und Kniegelenke
  • falsche Ernährung
  • angeborene Auslöser wie die Fehlstellung der Gelenke
  • genetische Veranlagung
  • Alterserscheinungen
  • Entzündungen in den Gelenken
  • Erkrankungen wie Osteoporose oder Arthritis
  • Verletzungen aufgrund von Unfällen
  • medikamentöse Nebenwirkungen wie durch Antibiotika

Wird der Gelenkknorpel einmal beschädigt, kann er häufig nicht mehr genesen. Grund dafür ist, dass der Gelenkknorpel aus einem speziellen Gewebe besteht. Die dünnen Schichten überziehen die Flächen an den Knochengelenken und sorgen mit einer Gelenkflüssigkeit für das reibungslose entlanggleiten der Knochen aneinander, besonders unter immensem Druck. In der Wirbelsäule bildet das Knorpelgewebe eine Art von Kissen zwischen den Wirbeln. Diese sorgen für die Beweglichkeit und das Abfedern von Stößen. Gelenkknorpel werden als einziges Gewebe im Körper nicht durchblutet. Die Abgabe von Stoffwechselprodukten sowie die Zufuhr von Nährstoffen kann nicht über den Blutkreislauf erfolgen. Die Ernährung der Knorpelzellen erfolgt über Diffusion. Abwechselnde Druckverhältnisse wie sie beim Belasten und Entlasten der Gelenkflächen sowie Bandscheiben entstehen fördern die Diffusion. Aus diesem Grund unterstützt eine gesunde und regelmäßige Bewegung die Versorgung der Gelenkknorpel optimal. Gesunde Knorpel bestehen aus einer glatten Oberfläche. Von Arthrose betroffene Knorpel weisen eine raue und mit Rissen und Spalten durchsetzte Oberfläche auf. Zugrunde liegen u.a. Ernährungsstörungen des Knorpels oder auch Beschädigungen der Knorpelstruktur, welche sich aus einer Vielzahl, wie den genannten, Ursachen ergeben können. Hier spezielle Tipps bei Knorpelschäden: http://www.gesundheitlicheaufklaerung.de/in-100-tagen-schmerzfrei-neue-wege-bei-arthrose.

Arthrosebehandlung: Schmerzen lindern, Beweglichkeit wieder herstellen

Arthrose im Kniegelenk - Übergewicht - falsche Ernährung

Arthrose im Kniegelenk: vielfältige Ursachen wie Übergewicht / falsche Ernährung, aber auch genetische Veranlagung | Foto: colourbox.com

Ziele einer Arthrosebehandlung sind zum einen die Befreiung der mit der Erkrankung einhergehenden Schmerzen und zum anderen die Verhinderung der Bewegungseinschränkung, die fortschreitende Entwicklung im Gelenk sowie Deformationen des Gelenkes. Die passende Arthrosebehandlung ist abhängig von der Art, der Ursache sowie dem Stadium der Arthrose und wird von dem behandelnden Arzt entschieden. Schmerzen und Entzündungen sowie die Förderung der Bewegungsfreiheit werden häufig mit Medikamenten wie kortisonfreie Antirheumatika (NSAR) sowie selektive COX-2-Hemmer. Erweisen sich diese Präparate als wirkungslos wird auch Kortison verordnet. Mittels einer Injektion wird das Kortison in das betroffene Gelenk gespritzt, wodurch es nur den Brennpunkt beeinflusst, nicht aber den gesamten Körper wie bei Kortisontabletten. Im Rahmen der physikalischen Therapie wird für eine Arthrosebehandlung zum Beispiel die Physiotherapie, die Wärmetherapie, die Hydrotherapie, die Balneotherapie und die Elektrotherapie angewandt. Auch orthopädische Techniken wie ein Unterarmgehstützen, Keilkissen, Entlastungsorthesen oder Bandagen können der Arthroseentwicklung und Beschwerden entgegenwirken. Ist die Arthrose weit fortgeschritten beziehungsweise im Endstadium werden operative Verfahren angewandt. Es können Knorpeltransplantationen durchgeführt werden. Bei einer Autotransplantation wird zerstörtes Knorpelgewebe in den stark belasteten Zonen durch gesundes Gelenkknorpelgewebe aus den gering belasteten Randbereichen des Gelenkes ersetzt. Ebenso stellt die autologe Knorpelzelltransplantation eine vielversprechende Arthrosebehandlung dar. Eine Implantation als Arthrosebehandlung von Prothesen wie Endoprothesen ersetzt künstlich das Gelenk oder auch die Gelenkfläche dauerhaft.

Vorbeugung als Arthrosebehandlung: am besten mit Normalgewicht

Grundsätzlich kann Arthrose durch regelmäßige gesunde und ausgeglichene Bewegung vorgebeugt werden. Das Vermeiden von Übergewicht beziehungsweise das Abnehmen von Übergewicht auf ein Normalgewicht ist ebenso notwendig wie ausreichende Bewegung, da diese beiden Ursachen zu den häufigsten gehören. Eine gesunde und ausgewogene Ernährung verhindert Übergewicht, eine Übersäuerung, zahlreiche Belastungen auf den Körper und fördert die Gesundheit ganzheitlich. Ebenso sind die Gelenke vor äußeren Einflüssen wie Unfälle zu schützen. Die Vorbeugemaßnahmen sind ebenso nützlich, wenn die Arthrose bereits im Anfangsstadium ist.

Youtube-Video von mednachhilfe zum Thema Arthrose

Degenerative Veränderungen des Gelenkknorpels am Knie: 2/3 der über 60-Jährigen sind davon betroffen.

Die richtige Arthrosebehandlung kann frühzeitig beginnen und auch vorgebeugt werden. Auf der Internetplattform www.hhp.de können Sie einen Schmerztest durchführen sowie sich über eine geeignete und zusätzliche Arthrosebehandlung informieren.