Der Handel ist seit jeher mit vielfältigen Herausforderungen konfrontiert: Die Qualität der angebotenen Produkte muss bei zugleich ökonomisch ausgewogener Herstellung sichergestellt werden. Der Konkurrenzdruck im Bereich Innovation, öffentliche Wahrnehmung und auch Verkaufspreis ist ein ständiger Begleiter. Und zu diesen Hürden gesellen sich leider auch der Diebstahl und der Betrug durch vermeintliche Kunden.

Grundpfeiler der Warensicherung: Sichtbare Warensicherungssysteme

Auffällig sichtbare Sicherungssysteme wie Überwachungskameras vermitteln den Eindruck, dass ein Diebstahl nicht gelingen wird und verhindern auf diese Weise viele Gelegenheitsdiebstähle. Foto: Ervins Strauhmanis; Lizenz: CC BY 2.0

Auffällig sichtbare Sicherungssysteme wie Überwachungskameras vermitteln den Eindruck, dass ein Diebstahl nicht gelingen wird und verhindern auf diese Weise viele Gelegenheitsdiebstähle. Foto: Ervins Strauhmanis| Lizenz: CC BY 2.0

Allen voran gilt stets das Sprichwort:  „Gelegenheit macht Diebe“. Nicht umsonst ist es beispielsweise bei der Bundeswehr Pflicht, seinen Spind verschlossen zu halten, um keine Gelegenheit für einen Diebstahl zu bieten. Ein Händler würde jedoch gegen seine Interessen agieren, verschlösse er seine Produkte vor der Kundschaft. Hier bietet es sich daher an, einem potentiellen Täter den Diebstahl als zu waghalsig oder gar unmöglich zu suggerieren.

Eine bekannte und ziemlich effektive Variante sind hierbei sogenannte sichtbare Warensicherungssysteme. Am bekanntesten sind die, oftmals aus optisch ansprechendem Acryl gefertigten, Aufsteller im Eingangsbereich. Diese erkennen, sofern die Waren mit entsprechend kompatiblen Etiketten oder Siegeln versehen sind, wenn nicht bezahlte Produkte das Geschäft verlassen und geben dann ein Alarmsignal. Eine Person mit krimineller Intention erkennt also bereits am Eingang, dass die potentielle Beute gesichert ist und somit ein erfolgreicher Diebstahl unwahrscheinlicher wird oder zumindest erscheint.

Überwachungskameras erschweren das Entwenden von Waren ebenfalls. Sie hindern den Täter zwar nicht aktiv, beeinflussen ihn jedoch auf psychischer Ebene, da dieser sich stets überwacht fühlt, und erleichtern, falls ein Diebstahl doch gelang, die Verfolgung durch die Polizei.

Ebenso tragen gut sichtbare Sicherungsetiketten dazu bei, die Lust auf einen finanzlosen „Einkauf“ zu drosseln. Denn diese signalisieren sofort, dass es sich hierbei um gesicherte Ware handelt und ein Diebstahl, sofern das Etikett nicht manipuliert oder entfernt wird, umgehend entdeckt wird.

Warensicherung mit technischer Raffinesse und für spezielle Klientel

Der psychologische Aspekt spielt eine große Rolle bei der Warensicherung und ein gut sichtbarer Hinweis entmutigt vor allem Gelegenheitsdiebe. Wenig hilfreich ist dies bei Profis sowie bei exklusiver Kundschaft.

Denn nicht nur der mutmaßliche Kriminelle bekommt Kenntnis von der Überwachung durch Systeme am Eingang oder durch Überwachungskameras, sondern auch der unbescholtene Kunde. Dadurch ist offensichtlich, dass jeder als potentieller Krimineller gesehen wird und dies wiederum verdirbt manchem Kunden die Lust am Einkauf, gerade dann, wenn es sich um eine wohlhabende und exklusive Zielgruppe handelt. Sicherungsetiketten sind da dezenter und stoßen deshalb auf mehr Toleranz, denn diese sichern lediglich die Ware. Somit fühlt sich der Kunde nicht überwacht, auch wenn das dennoch der Fall ist, da sie ja an im Eingangsbereich verborgen eingearbeitete Systeme gekoppelt sind, die die Etiketten erkennen und einen Alarm auslösen.

Gerade Personen, die es sich leisten können, exklusive Ware zu kaufen, fühlen sich von zu offensichtlichem Diebstahlschutz zu unrecht verdächtigt. Foto: || UggBoy♥UggGirl || PHOTO || WORLD || TRAVEL; Lizenz: CC BY 2.0

Gerade Personen, die es sich leisten können, exklusive Ware zu kaufen, fühlen sich von zu offensichtlichem Diebstahlschutz zu unrecht verdächtigt. Foto: || UggBoy♥UggGirl || PHOTO || WORLD || TRAVEL| Lizenz: CC BY 2.0

Problematisch sind jedoch professionelle Diebe, da diese Mittel und Wege gefunden haben, gesicherte Ware im Geschäft zu entsichern und dann problemlos das Gebäude zu verlassen. Auch arbeiten manche mit Störsendern, um die Überwachungssysteme am Ausgang des Geschäftes zu überlisten. Diesem technischen Fortschritt der Kriminellen lässt sich nur mit eigenem technischen Fortschritt begegnen. Neue Systeme sind in der Lage, Störsender zu unterdrücken und moderne Etiketten geben selbstständig Alarm, wenn an ihnen eine Manipulation vorgenommen wird. Diese Techniken sind jedoch teuer und daher muss jeder Anbieter selbst abschätzen, ob die Aufrüstung im Vergleich zum gestohlenen Warenwert sinnvoll ist.

Kein physisches Produkt – kein physischer Diebstahl: Warensicherung im Internet

Onlineanbieter sind vor Ladendiebstählen prinzipiell sicher. Der Kunde agiert von zu Hause aus und kommt erst nach dem Bezahlvorgang mit der Ware in Berührung. Die meisten Sicherungssysteme spielen sich auf digitaler Ebene ab, schrecken ehrliche Kunden daher nicht ab und machen es kriminellen Elementen schwer bis unmöglich, Waren zum Nullpreis zu erhalten.

Ein immer größer werdendes Problem ist allerdings das sogenannte Wardrobing. Dem Kunden steht laut Gesetz ein zweiwöchiges Widerrufsrecht zu. Gekaufte Ware muss somit vom Händler zurückgenommen werden. Manche Kunden sind der Meinung, das neue Kleid oder die Partydekoration könne für den Zweck verwendet werden und danach binnen der Frist zurückgeschickt werden. Zwar muss der Händler offensichtlich beschädigte Ware nicht zurücknehmen, doch halten die Kunden mit der Bewertungsfunktion von Onlinehändlern ein mächtiges Werkzeug in der Hand, welchem die Anbieter nur schwer etwas entgegensetzen können. Auch ist es oftmals nur schwer zu beweisen, ob ein Produkt für seinen Zweck verwendet wurde und danach den Retourweg antritt.

Die Firma WGGlobal Warensicherung hat hier ein neues Sicherungssystem, das Seal-Tag, gefunden. Das Produkt wird mit einem sehr deutlich sichtbaren Siegel versehen. Der Käufer kann also problemlos beispielsweise ein Kleidungsstück anprobieren und sich dann entscheiden, ob er die Ware behält und das Siegel entfernt oder seinen Widerruf nutzt und die Ware mit unbeschädigtem Siegel zurück schickt. Durch das Siegel wird die Lust an der Einmalnutzung stark reduziert und bei Siegelbruch steht dem Kunden kein Widerruf mehr zu und auch eine negative Onlinebewertung aufgrund ausbleibender Warenrücknahme ist nun kaum noch glaubhaft zu machen.