Hunde in Not: Zuerst geliebt, dann ausgesetzt
Erst vernimmt man ein leises Winseln, dann ein herzzerreißendes Jaulen und schließlich blickt man in zwei traurig glänzende Knopfaugen. Dieses Szenario erleben täglich viele Menschen, die die kleinen Vierbeiner zufällig gefunden haben und mit Glück noch im gesunden Zustand in ein Tierheim bringen können, oder sogar selbst ein so großes Hundeherz besitzen, dass sie das „Findelkind“ bei sich aufnehmen. Tiere, insbesondere Hunde, haben das große Leid immer wieder ausgesetzt zu werden. Da kommt die Frage auf, aus welchem Gründen sich genau dieses Unheil regelmäßig wiederholt.

Hunde – die besten Freunde des Menschen
Die Behauptung, der Hund sei der beste Freund des Menschen, findet bei einem Großteil der Bevölkerung enormen Zuspruch. Der Mensch versteht sich mit Hunden prächtig, dies lässt sich nicht abstreiten. Ein Hund ist menschenbezogen, er liebt sein Herrchen beziehungsweise Frauen abgöttisch und gibt die Liebe im vollen Maße zurück. Er ist bereit, sehr viel für den Menschen zu tun. Er lässt sich umerziehen, was aus biologischer Sicht ein Wunder ist, denn in vielen Hunden steckt der Jagdtrieb. Täglich muss der Hund auf seinen Besitzer warten. Ob er sich hierbei vor einem Supermarkt, in einem Café, in einem stickigen Kofferraum oder zu Hause befindet, spielt für den treuen Freund keine Rolle, auch wenn die Umgebung noch so unbequem für ihn sein mag.
Der Hund hilft dem Menschen sogar bei seiner Arbeit, wobei die verschiedenen Hunderassen unterschiedlich geeignet sind. Als Spürhund bei der Polizei, als Schlitten- oder Blindenhund erweist er dem Menschen seine wertvollen Dienste. Alleinstehende Menschen finden in ihrem Hund auch einen Partner, der ihnen Geborgenheit und Sicherheit vermittelt. Das spüren auch schon die Kleinen, die sich insbesondere als Einzelkinder ständig langweilen und sich nichts Schöneres als einen Hund als Spielgefährten vorstellen können. Wenn man sich in die Lage eines viel beschäftigten Elternteils hineinversetzt, welcher ständig den Wunsch seines Kindes zu hören bekommt, kann man leicht nachvollziehen, dass der Gedanke, einen Hund anzuschaffen, immer präsenter wird.

Weshalb der Mensch die Verantwortung abgibt
Nachdem der geeignete Zeitpunkt gekommen ist, dem Kind mit einem Hund eine Freude zu machen, wächst die Verantwortung. Dem Kind vergeht die Freude an dem Hund sehr schnell, wenn es merkt, dass nun auch Gassigehen, tägliche Versorgung und Tierarztbesuche zum Leben dazugehören. Auch wenn die Eltern einen großen Teil der Aufgaben auf sich nehmen, verliert das Kind das Interesse, denn mit der Zeit wird der Wunsch nach Freiheit immer größer. Das Versprechen, sich um das Tier zu kümmern, wird immer weniger eingehalten, denn Freunde und Hobbys bestimmen immer mehr die Freizeit.Wenn es dann um die Urlaubsplanung geht und festgestellt wird, dass der Hund hierbei nicht berücksichtigt werden kann, wird klar, dass der Hund weg muss. Für die Menschen heißt es weniger Verantwortung und damit eine Last weniger, für den Hund heißt es, dass er seine Familie, für die er bereit war, so viel zu geben, verliert.